Kriegerische Konflikte, Corona, Klimakatastrophen, Populismus, Finanzkrisen …, je häufiger und stärker an den Fugen unseres (Wirtschafts-)Systems gerüttelt wird, desto wichtiger wird Resilienz – also die Fähigkeit, mit Störungen umzugehen und sich an veränderte Umweltbedingungen anzupassen. Die wichtigsten Ansatzpunkte, wie Organisationen ihre Resilienz stärken können:
Metaskills fördern
Im Kern beruht die Resilienz eines Unternehmens auf den Menschen, mit denen es verbunden ist und die in ihm miteinander verbunden sind. Von ihrer Kreativität, ihrer Eigenverantwortung und vor allem ihrer Kooperations- und Kollaborationsbereitschaft und -fähigkeit hängt es wesentlich ab, wie gut das Kollektiv als Ganzes auf Störungen und Veränderungen reagieren kann. HR ist gefordert, diese Metaskills zu fördern und seiner Rolle primär als „Human Relations“ neue Bedeutung zu verleihen.
Menschen ermächtigen
Damit die „Adaptionsfähigkeiten“ der Organisationsmitglieder zum Tragen kommen können, müssen diese nicht nur Verantwortung übernehmen wollen, sondern auch dürfen – am besten im Rahmen einer Vertrauenskultur. Die Agenda, die sich daraus für Führungskräfte ableitet, lautet: Verantwortung abgeben, Vertrauen schenken, Selbstorganisation ermöglichen, Veränderung erlauben – und zudem Experimentierfreude belohnen. Denn kontinuierliches exploratives Ausprobieren ist der beste Weg, um sich einer immer wieder neuen Umwelt anzupassen.
Gemeinschaftsorientierte Strukturen schaffen
Gemeinschaftsorientierte Strukturen sind sensibler für Veränderungen, reflektieren diese multiperspektiv und können mithin intelligentere (Anpassungs-)Lösungen entwickeln als solche, die primär auf individuelle Leistungen setzen. Durch digitale Tools kann die Ausrichtung auf Kollaboration und Partizipation effektiv unterstützt werden.
Diversität fördern
Die Vorteile von gemeinschaftsorientierten Strukturen potenzieren sich, wenn die Organisation hinsichtlich Alter, Geschlecht, Herkunft und Qualifikationen divers aufgestellt ist. Diverse Systeme sind per se deutlich resilienter als homogenere.
Unternehmen öffnen
Statt wie geschlossene Ökosysteme zu agieren, ist es sinnvoll, die Unternehmensgrenzen zu öffnen und aktiven Austausch mit allen Stakeholdern zu pflegen. So entsteht eine systematische „breite“ Informiertheit über Kundenwünsche, das Wettbewerbsumfeld oder Marktentwicklungen. Diese wirkt zum einen wie ein Frühwarnsystem für krisenhafte Entwicklungen. Zum anderen liefert sie praxisnahe Ansatzpunkte für notwendige Anpassung.
Vision schärfen
Nicht nur für die Zusammenarbeit, sondern auch für das – gerade in unsicheren Zeiten – so wichtige Gefühl des Zusammenhalts ist eine klare Unternehmensvision zentral: Was ist unser „Warum“ und „Wofür“, in welche Richtung wollen wir etwas und auch uns selbst gemeinsam verändern? Aus den Antworten lässt sich darüber hinaus Kraft schöpfen, um die zumeist – vor allem psychisch – sehr fordernden Anpassungsprozesse zu initiieren, zu organisieren und selbst zu durchlaufen.
Photo by Joanna Nix-Walkup on Unsplash
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