Achtsamkeit: Von der Schwierigkeit im Hier und Jetzt zu sein

 

Im Alltag hetzen wir meist von einer Situation zur nächsten, denken beim Frühstück daran, was in der Arbeit ansteht und in der Arbeit planen wir, was am Abend noch erledigt werden muss. Wenn wir ehrlich sind, sind wir selten mit unseren Gedanken tatsächlich im Hier und Jetzt. Das verursacht Stress, der sich negativ auf unsere Gesundheit auswirkt. Im Extremfall kann das zu Burnout, Depressionen, Angstzuständen oder Panikattacken führen. Die Achtsamkeitsmeditation kann ein Weg sein, diesem Stress zu begegnen, um ausgeglichener, entspannter und gesünder zu leben.

 

Was ist Achtsamkeit?

 

Achtsamkeit ist eine Form der Meditation und stammt ursprünglich aus dem Buddhismus. Achtsam sein heißt Momente bewusst zu erleben und auf seine inneren Regungen zu horchen – ohne jegliche Wertung. So schützt man seine Psyche und entschleunigt sein Leben.

 

Welche Methoden helfen? 

  • Hypnose 
  • Quantenheilung 
  • Geführte und freie Meditation 

Übungen für zu Hause: 

 

1. Achtsamkeitsübung: innehalten

 

Zwischen den verschiedenen Abschnitten unseres vollgepackten Tages bietet sich einfaches Innehalten an, um zwischendurch Kraft zu tanken und zur Ruhe zu kommen.

 

Nimm dir zum Innehalten mehrmals am Tag mindestens eine Minute Zeit. Dazu setzt oder stellst du dich bequem hin, und beobachtest wie dein Atem fließt. Richte deine Aufmerksamkeit auf deinen Körper: Du kannst dich auf die Stellen fokussieren, die du gerade spürst oder einfach deinen Körper als Ganzes wahrnehmen. Beobachte dann deine Gefühle, frag dich, wie es dir geht und schau was passiert. Denke daran nicht zu werten, sondern nur zu beobachten. Das mag am Anfang schwierig sein, wird mit der Zeit aber immer einfacher.

 

2. Achtsamkeitsmeditation: bewusst gehen

 

Die Zeit während du gehst kannst du nutzen, um dich zu fokussieren und deine Gedanken zu beruhigen. Gehen ist eine so automatisierte Bewegung, dass wir sie kaum bewusst wahrnehmen. Bei der Gehmeditation geht es nun genau darum.

 

Konzentriere dich auf dem Weg zum Einkaufen, zur U-Bahn beim Treppensteigen oder beim Spazierengehen aufs Gehen. Nimm wahr, wann deine Füße den Boden berühren, welche Muskeln sich an- und entspannen. Beobachte dein Tempo: Wirst du langsamer oder schneller?

Auf diese Weise manövrierst du dich bewusst ins Hier und Jetzt und verschaffst deinen Sorgen eine Pause – das wirkt entspannend.

 

3. Achtsamkeitstraining: bewusst atmen

 

Für die Atemübung kannst du etwas mehr Zeit einplanen, sie dauert etwa zehn bis 20 Minuten.

Setze dich dazu mit geschlossenen Augen aufrecht und entspannt hin und konzentriere dich auf deinen Atem. Beobachte wie du ein- und ausatmest, ohne dein Atmen zu verändern oder es zu kontrollieren. Lass ihn zunächst einfach kommen und gehen. Nimm dann wahr, wo er am deutlichsten zu spüren ist, wie er sich an deinen Nasenlöchern anfühlt. Achte dann auf deinen Brustkorb, wie er sich hebt und senkt, sich ausdehnt und zusammenzieht.

 

Wenn du bemerkst, dass deine Gedanken abschweifen, lass sie ziehen und kehre zurück zur Beobachtung deines Atems. Lasse das Gefühl der Achtsamkeit auch nach Beendigung dieser Übung noch ein wenig zu und nimm es mit in deinen Tag.

 

4. Achtsamkeitsübung: achtsam essen

 

Das Frühstück oder Mittagessen eignet sich ebenfalls dazu, Achtsamkeit zu trainieren. Spüre vor der Mahlzeit in dich hinein: Hast du Hunger oder Appetit? In welcher Stimmung setzt du dich an den Tisch? Betrachte dein Essen, wie es aussieht und sich zusammensetzt. Konzentriere dich dann auf den Vorgang an sich, rieche an deinem Essen, beobachte aufmerksam, wie du dein Essen zum Mund führst, wie es sich anfühlt, wie es schmeckt. Kaue bewusst und langsam. Sei mindestens bei den ersten fünf Bissen deiner Mahlzeit achtsam. Wenn du fertig bist mit Essen, beobachte, wie sich dein Körper jetzt anfühlt: Bist du satt? Fühlst du dich zufrieden?

 

Diese Achtsamkeitsübung hilft, nicht nur bewusster zu essen. Sie schafft auch ein Bewusstsein für die Lebensmittel, die wir zu uns nehmen und die Menge, die wir essen. Im hektischen Alltag schlingen wir unsere Mahlzeiten oft nebenbei herunter – ohne wahrzunehmen, was wir da eigentlich essen und woher es kommt.

 

5. Achtsamkeitsmeditation: dankbar sein

 

Diese Achtsamkeitsübung eignet sich besonders für abends, kurz vor dem Schlafengehen. Gehe deinen Tag durch: überlege, was dich bewegt hat und für welche Erlebnisse, Menschen und Dinge du heute Dankbarkeit verspürst. Konzentriere deine Wahrnehmung dann für jeweils mindestens 20 Sekunden auf die Sachen, für die du dankbar bist. Das entspannt und erhöht deine Achtsamkeit für die schönen Dinge, die dir im Alltag begegnen.

 

Achtsamkeit: wissenschaftlich lange nicht anerkannt

 

Die Achtsamkeitspraxis ist Bestandteil neuer verhaltenstherapeutischer Verfahren und wird in den USA und in Deutschland von Medizinern und Therapeuten angewandt. Bei chronischen Schmerzen, Depressionen und Stress ist eine positive Wirkung schon gut belegt. Manche Ärzte lassen Patienten inzwischen sogar bei ernsten körperlichen Erkrankungen meditieren. Es zeigte sich, dass die Meditation zusätzlich zur schulmedizinischen Behandlung hilft, das Immunsystem der Patienten zu stärken, das durch Stress auf Dauer geschwächt wird.

 

Lange Zeit wurde die Achtsamkeitsmeditation in die Esoterik-Ecke gestellt. Ihre positive Auswirkung auf Gesundheit und Wohlempfinden haben zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen und Studien aber mittlerweile bestätigt. Seitdem haben auch Krankenkassen Interesse am Achtsamkeitstraining gezeigt und bezuschussen im Rahmen der Prävention Achtsamkeitskurse.

 

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