Wie viel SINN siehst Du in Deiner Arbeit?

 

Drei Männer behauen einen Stein. Alle tun exakt das gleiche. Die drei haben die gleiche Ausbildung und sind alle Steinmeisterbehauer. Die Steine sind identisch und ebenso die Arbeitsbedingungen. Und trotzdem, wenn wir uns die drei genauer anschauen, entdecken wir einige Unterschiede: 

 

Der erste Mann arbeitet langsam, mühsam. Er schwitzt sichtlich und stöhnt bei der Arbeit immer wieder. In der Kantine erzählt er mittags den Kollegen, wie anstrengend die Arbeit ist und wie schlecht das gelieferte Rohmaterial. Am Abend berichtet er seiner Frau von seiner schrecklichen Arbeit, den ignoranten Kollegen und dem total unfähigen Management. Er fühlt sich ohnehin schlecht und ungerecht behandelt und sieht in seiner Steinbehaufirma ein Unternehmen ohne Zukunft und Vision. Sich selbst sieht er als Opfer der Umstände, der Wirtschaft, der Politik und überhaupt. 

 

Der zweite Mann ist konzentrierter bei der Arbeit. Sorgfältig behaut er seinen Stein. Immer wieder bespricht er sich mit seinen Kollegen, was an der Arbeit zu optimieren sei und welche Prozesse in der Anlieferung und Lagerhaltung noch den aktuellen Anforderungen entsprächen. Er hält Kontakt im Unternehmen und nimmt regelmäßig an Schulungen teil. Seinem Manager gegenüber ist er neutral aufgestellt; er sucht ihn zwar nicht von sich aus aktiv aus, aber er findet die Zusammenarbeit im großen und ganzen in Ordnung. 

 

Der dritte Steinbehauer strahlt bei seiner Arbeit übers ganze Gesicht. Er kommt sichtlich sehr gut voran und ist mit Begeisterung dabei. Man sieht ihn auch noch eine Stunde nach allgemeinem Feierabend an seinem Stein arbeiten, ohne dass er erschöpft wäre. Er scheint sogar immer noch voller Energie und ist seiner Arbeit ganz zugewandt. Nach jedem Wochenende und jedem Urlaub freut er sich regelrecht auf seinen Job und kann es gar nicht erwarten, wieder an seinem Stein zu arbeiten. 

 

Das Management bittet nun eine externe Unternehmensberatung um Eruierung der Mitarbeiterzufriedenheit. Das Unternehmen - nennen wir sie die Success AG - befragt in einem ersten Schritt die Mitarbeiter einzeln. Hier die Antworten der Steinbehauer auf die Frage, was sie denn da tun und was ihre konkrete Arbeit ist. Wir geben hier die Antworten der Mitarbeiter 1 bis 3 wieder, siehe oben: 

 

"Ich behaue einen Stein. Das sehen Sie doch, oder?" 

 

"Ich baue an einem Rundbogenfenster. Das erfordert viel Geschick und Expertise. Manchmal bin ich müde nach der Arbeit, aber im allgemeinen mag ich meine Tätigkeit!"

 

"Ich erbaue eine Kathedrale! Mit vielen sehr, sehr guten und professionellen Kollegen zusammen arbeiten wir an diesem fantastischen Jahrhundertprojekt! Sehen Sie nur, hier, die Pläne! Es wird so viele Menschen begeistern, Generationen überdauern und einen Unterschied machen in der Welt, in der wir alle leben!" 

 

Soweit unsere kleine Geschichte.

 

Lass uns daraus 10 starke Regeln für sinn-volles Arbeiten ableiten: 

  1. Ich übernehme Verantwortung für meine Arbeit. Mag ich sie nicht ändere ich sie oder such mir eine neue: Love it or leave it! 
  2. Ich sehe das größere Ganze. 
  3. Ich sehe den Sinn des fertigen Produkts oder der ganzen Dienstleistung. Wenn ich ihn nicht (mehr) sehe suche ich ihn aktiv. 
  4. Ich erwarte nicht von außen, dass mich jemand permanent begeistert. Erwachsen ist es, wenn ich mich selbst intrinsisch motiviere. 
  5. Ich bin kein Opfer. Ich empfinde mich als mächtig.
  6. Veränderungen können kosten. Viel. Die Alternative ist aber trotzdem für mich nicht tragbar. Ich habe nur dieses Leben. 
  7. Ich gestalte: Meine Arbeit, meine Beziehungen, den Sinn meines Lebens. 
  8. Ich diene. Für irgend jemanden muss meine Arbeit Sinn machen. 
  9. Es geht nicht vordergründig um Geld. 
  10. Du tust Deine Arbeit mit Liebe. Das drückt sich in Deiner Hingabe aus. 

Dein selbst-gewählte und verantwortete Arbeit formt Dich zu einer starken Persönlichkeit. Dadurch hast Du auch materiellen und persönlichen Erfolg und das erstreckt sich auch auf Dein Privatleben!

 

Have fun!

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